Entwicklungstheorien, kompetenzorientierte; spätes Erwachsenenalter

 

[engl. competence theories of aging], [EW], kompetenzorientierte Entwicklungstheorien gehen davon aus, dass alternde Individuen aktiv die entwicklungsrelevanten Ressourcen (Ressource) zur Lebensgestaltung und zur Belastungsbewältigung heranziehen und dadurch ihre Lebensqualität stabilisieren können. Sie unterscheiden sich danach, welche Ressourcen sie in den Blick nehmen und welche Funktionalität die jew. Ressource für die Lebensqualität hat. Die Theorien fokussieren auf sensorische, kogn., verhaltens- und erlebensbezogene Kompetenzen der alternden Person.

Die Speed-Hypothese des kognitiven Alterns (Salthouse, 1996) geht davon aus, dass nachlassende Geschwindigkeit der Informationsverarbeitung hauptverantwortlich ist für die Alternsveränderungen in komplexen kogn. Leistungen im höheren Erwachsenenalter. Die Metaanalyse von Verhaeghen & Salthouse (1997) mit 5000 Personen zw. 18 und 80 Jahren über 91 Studien konnte zeigen, dass Unterschiede der Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit einen Hauptanteil der Altersunterschiede in Arbeitsgedächtnisleistung, schlussfolgerndem Denken sowie räumlicher und episodischer Gedächtnisleistung erklären konnten (Gedächtnis).

Die Common-Cause-Hypothese (Lindenberger & Baltes, 1994), also die Hypothese der gemeinsamen Verursachung, geht davon aus, dass allen kogn. und möglicherweise sogar allen Ressourcenveränderungen eine gemeinsame Ursache zugrunde liegt. Die Beobachtung zunehmender Veränderungskorrelationen im hohen Alter steht in Einklang mit der Hypothese. Dennoch können Hypothesen der multiplen Verursachung als besser belegt angesehen werden.

Die Differenzierung-Dedifferenzierungs-Hypothese besagt, dass die Ressourcen-Veränderungen im Kindesalter hoch korreliert (dedifferenziert) sind, sich diese Korrelation im Laufe der kogn. Entwicklung verringert (differenziert) und die Korrelationen zw. Veränderungen von Ressourcen im hohen Erwachsenenalter wieder zunehmen (dedifferenzieren). Die Prozesse der Differenzierung und Dedifferenzierung können in versch. Entwicklungsdimensionen wie der Kognition oder der Persönlichkeit (Allemand et al., 2008) nachgewiesen werden (intellektuelle Fähigkeiten, Dedifferenzierung).

Referenzen und vertiefende Literatur

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