Entwicklungsscreening

 

[engl. developmental screening], Screening, [DIA, EW], bez. diagn. Verfahren, die den Anspruch erheben, Entwicklungsrisiken ökonomisch, sensitiv und spezif. zu einem so frühen Zeitpunkt zu erfassen, dass noch keine Entwicklungsauffälligkeiten vorliegen. I. R. der Entwicklungsdiagnostik haben Entwicklungsscreenings eine Filterfunktion. Sie sollen der gesamten Risikopopulation vorgegeben werden und diese in Personen mit Entwicklungsrisiko bzw. ohne Entwicklungsrisiko (Risiko) trennen. Nur die erste Gruppe erhält in weiterer Folge eine differenzierte Entwicklungsdiagnostik. Voraussetzung für die Konstruktion und den Einsatz von Entwicklungsscreenings sind das Vorliegen prognostisch valider (Validität) Indikatoren und die Verfügbarkeit von wirkungsvollen Präventionsprogrammen. Zur Bewertung der Güte von Entwicklungsscreenings werden Sensitivität, Spezifität, positive und negative Korrektheit sowie der RATZ-Index herangezogen. Grundlage für die Berechnung dieser Gütekriterien sind in jedem Fall die Häufigkeiten in der Vierfeldertafel. Die Sensitivität gibt den Anteil der entwicklungsauffälligen Personen, die das Screening richtig identifiziert hat, an der Zahl der insges. entwicklungsauffälligen Personen an (a/(a+b)*100). Die Spezifität erfasst den Prozentsatz an Personen, die keine Entwicklungsauffälligkeiten haben, in Bezug zu allen Entwicklungsunauffälligen (d/(c+d)*100). Dagegen erfassen die pos. (positiv prädiktiver Wert) und neg. Korrektheit (negativ prädiktiver Wert) die tatsächlich Auffälligen (bzw. Unauffälligen) in Relation zu allen durch das Entwicklungsscreening als auffällig (bzw. unauffällig) identifizierten Personen (a/(a+c)*100 bzw. d/(b+d)*100). Der RATZ-Index bez. den relativen Anstieg der Trefferquote eines Entwicklungsscreenings gegenüber der Zufallstrefferquote, wobei die max. Trefferquote mitberücksichtigt wird. Gute Entwicklungsscreenings weisen eine Sensitivität und Spezifität von mehr als 80% auf, 70% gelten als akzeptabel.

Referenzen und vertiefende Literatur

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