Entwicklung, reifungstheoretischer Ansatz

 

[engl. development, maturation theory], [EW], der reifungstheoretische Ansatz beruht auf der Annahme, dass Veränderungen endogen, nach genetisch (Genetik) festgelegtem Muster erfolgen und die Entfaltung der biol. Strukturen und der Funktionen eines Menschen bedingen. Veränderungen werden als reifungsbedingt angesehen, wenn Verhaltensweisen universell in einer Altersgruppe auftreten, unabhängig von Lernmöglichkeiten (Lernen), Übung) und Sozialisation. Dazu zählen bspw. das Verhaltensrepertoire von Neugeborenen, das Gehen auf zwei Beinen zu Beginn des zweiten Lebensjahres (Entwicklung, motorische) und erste logische Operationen im Alter von ca. sechs Jahren (Entwicklung, kognitive). E. wird somit nicht erklärt durch Einflüsse von außen, vielmehr erklärt die E. selbst, weshalb Einflüsse von außen veränderungswirksam werden. Bspw. kann der Erwerb einer neuen Lernstrategie erst gelingen, wenn die kogn. Reifung des Kindes dies ermöglicht. Es wird weiter angenommen, dass das genetische E.programm in best. (sensiblen) Phasen für spezif. äußere Einflüsse (bes.) offen ist. So erfolgt bspw. die E. der Sprache in den ersten Lebensjahren schneller als später. Aktuelle Befunde belegen, dass auch Reifungsprozesse kontextabhängig und manipulierbar sind. Durch den Vergleich unterschiedlicher kult. Praktiken ist bspw. zu beobachten, dass die motorische E. im ersten Lebensjahr in ihrem E.tempo durch gezieltes Training beeinflussbar ist. Der reifungstheoretische Ansatz konkretisiert nicht, wie Reifungsprozesse im Einzelnen gesteuert werden und welche Minimalanforderungen durch die Umwelt gegeben sein müssen, damit sich E. vollziehen kann. Anlage-Umwelt. 

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