Entwicklung, Informationsverarbeitungsansätze

 

[engl. development, information processing], [EW, KOG], ein seit den 1970er-Jahren etablierter Ansatz, bei dem der Prozess des Denkens in präzise Verarbeitungsschritte mit definierten zeitlichen und funktionalen Beziehungen untergliedert wird (Informationsverarbeitung). Der Informationsverarbeitungsansätze wird häufig mit dem Informationsfluss eines Computers veranschaulicht: Informationen werden sequenziell in den Subsystemen Sensorischer Speicher, Kurzzeit- oder Arbeitsgedächtnis und Langzeitgedächtnis verarbeitet (Gedächtnis). Neben den Kapazitätsgrenzen des Gedächtnisses bestimmen die Aufmerksamkeitssteuerung, Wissensstrukturen, mentale Strategien und das Metagedächtnis (Metakognition) wesentlich die Informationsverarbeitung. Bspw. beeinflusst das Ausmaß des vorhandenen Wissens in einem spezif. Bereich die Art, wie neue Informationen organisiert werden, was sich darin zeigt, dass Experten (Expertise, Leistungsexzellenz), unabhängig ihres Alters, neue Informationen des betreffenden Bereichs effizienter wiedergeben können. Der Informationsverarbeitungsansätze beschreibt den Menschen als aktives, organisiertes und selbstmodifizierendes System. Es besteht die Annahme, dass es über die Lebensspanne (Lebensspannenpsychologie) wenig Veränderungen in der Grundstruktur der Informationsverarbeitung gibt. Entwicklung wird v. a. als Kapazitätszuwachs verstanden: Zuwachs an Verarbeitungsgeschwindigkeit als Folge der Hirnreifung (Gehirn, vermehrte Myelinisierung) und Zugewinn an kogn. Hemmung (Reifung des Frontallappens), verbunden mit einer optimaleren Aufmerksamkeitssteuerung. Darüber hinaus kommt es zur Zunahme mentaler Strategien (Wiederholung, Organisieren und Elaboration (Elaborieren, Elaborationsstrategien)) und einer Effizienzsteigerung in der Encodierung, Generalisierung und Automatisierung mentaler Prozesse. Der Informationsverarbeitungsansätze erklärt Entwicklung somit vorrangig durch quant. Veränderungen, bspw. wachsenden Umfang des semantischen Netzwerks (Netze, semantische), wobei auch qual. Veränderungen, bspw. die Ausbildung neuer Strategien, angenommen werden.

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