egozentrisches Sprechen
[engl. egocentric speech; lat. ego Ich, gr. κέντρoν (kentron) Mittelpunkt], [EW] nach Piaget (1948) ist das Sprechen 3–5-jähriger Kinder zu etwa 60% egozentrisch (es verwirklicht sich in Wiederholungen, Monologen, kollektiven Monologen), es ist lediglich ein Nebenprodukt des Handelns (Handlung) ohne eigene kommunikative Funktion (Kommunikation). Im Laufe der Sprachentwicklung wird egozentrisches Sprechen abgebaut, bis es mit ungefähr acht Jahren ganz verschwunden ist. Wygotski (1965) vertritt demgegenüber die Ansicht, dass das egozentrische Sprechen nicht einfach absterbe, sondern dass es das notwendige Übergangsstadium von der sozialisierten Sprache zur inneren Sprache darstelle. Flavell (1979a) spricht dann von einer e. Kommunikation, wenn ein Sprecher einen Sachverhalt X, den er für sich selbst codiert hat, nicht für den Hörer neu codiert. Entwicklung, Stufentheorie nach Piaget, Entwicklung, soziokultureller Ansatz nach Wygotski/Vygotskij.