Early Starter

 

[engl.] Person, die schon früh mit kriminellem Verhalten beginnt, [EW, RF, SOZ], in der Taxonomie von Patterson et al. (1989) eine Gruppe von delinquenten Personen, die bereits vor dem 14. Lebensjahr mit Straftaten auffällig werden. Unterschieden werden sie von sog. Late Starters, die erst nach dem 14. Lebensjahr kriminelle Handlungen begehen. Die Ursachen der Delinquenz der Early Starters liegen in ungünstigem, teilweise gewalttätigem Erziehungsverhalten und den damit einhergehenden Lernprozessen: Das Kind erwirbt nur wenige Problemlösekompetenzen und prosoziale Verhaltensweisen, weshalb es schon in der Kindheit problematisches, antisoziales Verhalten an den Tag legt. Bei den Late Starters hingegen sind Kontakte zu delinquenten Gleichaltrigen, gepaart mit familiären Konflikten und geringer Beaufsichtigung durch die Eltern die Hauptursache für die Kriminalität. In beiden Gruppen zeigt sich laut Patterson eine Entwicklung hin zu schwereren Delikten, wobei die Early Starters einen ungünstigeren Verlauf der antisozialen Karriere nehmen und die Late Starters kriminelles Verhalten eher wieder einstellen (Desistance). Das Modell Pattersons zeigt in der Gruppe der Early Starters Ähnlichkeiten zur Gruppe der Life-Course-Persistent Offenders (Moffitt, 1993). Anders als Moffitts Adolescence-Limited Offenders hören die Late Starters laut Patterson aber erst im Erwachsenenalter mit der Begehung von Straftaten auf. Pattersons Modell leidet trotz einiger empirischer Bestätigung daran, dass mit den zwei spezifizierten Gruppen die Komplexität delinquenter Entwicklungsverläufe nicht ausreichend abgebildet wird.

Referenzen und vertiefende Literatur

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