Cognitive Theory of Multimedia Learning (CTML)

 

[engl.] Kognitive Theorie des Lernens mit Multimedia, [KOG, MD, PÄD], die in der Multimedia-Forschung (Multimediale Lehr-Lern-Systeme) weitverbreitete Theorie von Richard E. Mayer (Mayer, 2005b) beschreibt die Verarbeitung multimedialen Lernmaterials von der externen Darbietung bildhafter und verbaler Repräsentationen bis hin zur Abspeicherung des erworbenen Wissens im Langzeitgedächtnis in Form eines mentalen Modells. Dabei wird angenommen, dass bildhafte Repräsentationen (z. B. Animation, Video, statische Bilder) und verbale Repräsentationen (z. B. gesprochene oder geschriebene instruktionale Erläuterungen) in zwei versch. Informationskanälen verarbeitet werden, die zunächst auf der sensorischen Arbeitsebene anhand der Modalität der Informationsdarbietung (visuell vs. auditiv) und in späteren Verarbeitungsstufen im Arbeitsgedächtnis entspr. des Repräsentationscodes (verbal vs. bildhaft) unterschieden werden. Der auditiv-verbale und der visuell-bildhafte Kanal werden als hinsichtlich ihrer Informationsverarbeitungskapazität begrenzt angenommen. Die in diesen Kanälen verarbeitete Information wird in einem verbalen sowie in einem bildhaften mentalen Modell organisiert, die dann in einem letzten Schritt unter Einbeziehung verfügbaren Vorwissens in der Inhaltsdomäne zu einem integrierten mentalen Modell zus.gefügt werden.

I. R. der CTML wurden zahlreiche Designprinzipien für multimediales Lernmaterial entwickelt (vgl. Mayer, 2005b) wie z. B. das Modalitätsprinzip. Es empfiehlt die Verwendung gesprochenen anstatt geschriebenen Texts als Begleitung für bildhafte Darstellungen, da die gleichzeitige Verarbeitung visuellen Texts und bildhafter Darstellungen zu einer Überlastung des visuell-bildhaften Verarbeitungskanals führen kann. Die Verwendung auditiven Texts ermöglicht stattdessen die Verteilung der Verarbeitungsanforderungen auf beide Kanäle. Sowohl bzgl. einzelner Verarbeitungsannahmen als auch bzgl. der versch. Designprinzipien weist die CTML eine enge konzeptuelle Nähe zur Cognitive Load Theory auf.

Kritik an der CTML bezieht sich v. a. auf die fehlende Überprüfung der Gültigkeit der Designprinzipien in anwendungsnäheren Kontexten (z. B. Einsatz von Multimedia im Klassenzimmer) sowie auf den teilweise fragwürdigen Rückbezug auf kognitionspsychol. Modelle und Theorien, die zur Fundierung der CTML genutzt werden, aber in fehlerhafter Weise interpretiert werden (vgl. Rummer et al., 2008).

Referenzen und vertiefende Literatur

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