Beschwerdenvalidierung
[engl. symptom validity assessment], [DIA, GES, KLI], diagn. Prozess, der zur Beurteilung der Beschwerdenvalidität führt. Ursprünglich war der Begriff im Wesentlichen identisch mit dem der Simulationsdiagnostik. Im Ergebnis der Beschwerdenvalidierung werden Aussagen über den Grad des Vertrauens bzgl. der Gültigkeit anderer diagn. Daten (Gütekriterien) erhalten. Neben einer Konsistenz- und Plausibilitätsanalyse sind spez. Methoden zur Beschwerdenvalidierung entwickelt worden, sog. Beschwerdenvalidierungstests. Insbes. in gutachtlichen Kontexten (psychologisches Gutachten) mit einem ihnen immanenten und oft erheblichen sekundären Krankheitsgewinn ist eine sorgfältige Beschwerdenvalidierung unentbehrlich, was zunehmend in dt.sprachigen Leitlinien zur Begutachtung Beachtung findet. In der neuesten Literatur wird der Begriff der Beschwerdenvalidierung i. w. S. zur Bez. aller verfügbaren Methoden der Konsistenz- und Plausibilitätsprüfung benutzt, einschl. Elektrophysiologie, Bestimmung von Medikamentenspiegeln, Beobachtung des Schmerzverhaltens, motorischer Leistungsprüfungen und Realkennzeichen aus der Glaubhaftigkeitsdiagnostik (Glaubwürdigkeit). Parallel wird im Deutschen weiterhin der Begriff Symptomvalidierung verwendet, der auf einer ursprünglichen Fehlübersetzung beruht (engl. symptoms Beschwerden, signs Symptome) und deshalb vermieden werden sollte.