Bem Sex Role Inventory (BSRI)

 

[DIA, GES, PER, SOZ]. Fragebogen zur Erfassung des Geschlechtsrollen-Selbstkonzepts in Bezug auf maskuline und feminine Persönlichkeitseigenschaften. Maskulinität und Femininität sind dabei nicht zwei Enden einer Dimension, sondern unabhängig voneinander. Der Bem Sex Role Inventory (BSRI) ist bis heute neben dem Personal Attributes Questionnaire (PAQ) einer der am häufigsten benutzen Fragebögen zur Erfassung der Selbstbeschreibung mit maskulinen (inzw. oft auch agentisch genannten) und femininen (oder kommunal genannten) Persönlichkeitseigenschaften. Der Bem Sex Role Inventory wurde 1974 von Sandra Bem publiziert, eine dt. Version und eine Kurzform von 1981 liegen vor. Die Maskulinitäts-Skala des Bem Sex Role Inventory enthält Persönlichkeitseigenschaften, die bei Männern sozial erwünschter sind (wie «bereit, etwas zu riskieren»), während die Femininitäts-Skala Eigenschaften enthält, die bei Frauen sozial erwünschter sind (wie «warmherzig»). Beide Skalen der Langform enthalten jew. 20 Items (Kurzform: jeweils zehn), daneben enthält der Bem Sex Role Inventory eine Skala zur sozialen Erwünschtheit mit weiteren 20 (bzw. 10) neutralen Items, die allerdings seltener verwendet wird. Der Bem Sex Role Inventory wird auch heute noch oft benutzt, Hunt et al. (2007) fanden z. B., dass Männer, die sich mit der Kurzform des Bem Sex Role Inventory als femininer beschrieben hatten, in den nachfolgenden 15 Jahren ein geringeres Risiko hatten, an einer koronaren Herzkrankheit zu sterben. Der Bem Sex Role Inventory wird – wie der PAQ – auch genutzt, um psychol. Androgynie zu erfassen. Dabei werden Menschen als maskulin oder feminin (überdurchschnittlich maskuline/feminine Eigenschaften), undifferenziert (unterdurchschnittliche maskuline und feminine Eigenschaften) oder androgyn (über durchschnittlich maskuline und feminine Eigenschaften) bez. Die ursprüngliche Hypothese von Bem, dass androgyne Menschen die höchste psychische Gesundheit aufweisen, erfuhr in der nachfolgenden empirischen Forschung nur wenig Unterstützung, was jedoch auch an einem maskulinen bias der eingesetzten Messinstrumente liegen kann.

Referenzen und vertiefende Literatur

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