Baumgarten-Tramer, Franziska

 

(1883–1970), [AO, EW, HIS], in Lodz, Polen, geb., begann ihr Studium 1905, war an versch. Universitäten eingeschrieben (Krakau, Paris, Bonn, Berlin) und promovierte 1910 in Zürich. Im gleichen Jahr hatte sie in Berlin Münsterberg in dessen Gastvorlesungen über Wirtschaftsps. gehört, worauf sie beschloss, sich in diesem Bereich zu spezialisieren. Während des Ersten Weltkriegs war Franziska Baumgarten wieder in Polen und übersetzte Texte von Claparède ins Polnische. 1924 heiratete sie den Schweizer Psychiater Moritz Tramer, mit dem sie gelegentlich gemeinsam publizierte. Der größte Teil des umfangreichen Werkes von Baumgarten-Tramer ist der Wirtschaftsps., ein kleinerer der Entwicklungsps. gewidmet. Zu ihren Arbeiten gehören Darstellungen zur Berufseignung, zu Tests und zur Charakterprüfung. Bzgl. der Wirtschaftsps. ist auf heftige Auseinandersetzungen zw. Baumgarten-Tramer und anderen Schweizer Psychotechnikern (Psychotechnik) und Psychologen hinzuweisen. Viele ihrer Arbeiten wurden in andere Sprachen übersetzt. Engagiert und meth. einfallsreich waren ihre Analysen von Kriegszeichnungen polnischer Kinder, die Beschreibung der psych. Situation der Ausgebombten und der Flüchtlinge usw. Als polnisch-schweizerische Psychologin jüdischer Herkunft war sie politisch engagiert und kritisierte deutlich das Verhalten der Mehrheit der dt. akademischen Psychologen während der NS-Zeit. Sie setzte sich auch für eine frühzeitige Erziehung zum Frieden ein.

Referenzen und vertiefende Literatur

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