Anstrengungsvermeidungsmotivation

 

[engl. effort avoidance motivation], [EM]Rheinberg (2008a) def. Motivation allg. als «die aktivierende Ausrichtung des momentanen Lebensvollzugs auf einen pos. bewerteten Zielzustand». Im Fall der Anstrengungsvermeidungsmotivation wird dieser Zielzustand durch die Vermeidung von emotionell als zu belastend erlebten Anstrengungen bzw. die mit der Meidung verbundenen pos. emot. Folgen bestimmt (Rollett, 1985; Rollett & Rollett, 2010, 2018). Das Ziel anstrengungsvermeidungsmotivierter Verhaltensweisen ist demnach primär nicht die Vermeidung der zielbezogenen Aktivitäten selbst, sondern des mit ihrer Ausführung verbundenen, neg. erlebten Anstrengungsaufwandes (Rollett & Bartram, 1998). Gelingt es den Betroffenen, das angestrebte Handlungsziel durch Strategien zu erreichen, die einen weniger belastenden Anstrengungsaufwand bedeuten, kann es durchaus zu leistungsmotiviertem Verhalten kommen (Rollett, 1985). Anstrengungsvermeidung tritt vermehrt dann auf, wenn Handlungsziele anreizthematisch nicht ausreichend unterstützt sind. Das übergeordnete Ziel ist es, den Organismus vor Überlastung zu schützen (Rollett & Rollett, 2018). Führen Leistungsanforderungen in best. Handlungsbereichen regelmäßig zu neg. erlebter Anstrengung, ohne dass es den Betroffenen aus sachlichen und/oder soz. Gründen möglich wäre, die betreffenden Aktivitäten vollst. zu vermeiden (wie dies in vielen alltäglichen Anforderungssituationen der Fall ist), kommt es zur Aktivierung von Anstrengungsvermeidungsmotivationen (Rollett, 2005; Handlungsregulation). Die Stärke des zugrunde liegenden Anstrengungsvermeidungsmotivs wächst mit der Häufigkeit, mit der derartige aversive Erfahrungen gemacht werden (Rollett, 2005, Rollett & Rollett, 2010).

Referenzen und vertiefende Literatur

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