Animismus

 

[engl. animism; lat. anima Geist, Seele, Lebenskraft], [KOG], Beseeltheit aller Dinge, in Kulturen geringerer Naturbeherrschung das Gesamtgebiet primitiven Seelenglaubens. Animismus ist die erste Stufe des Versuchs, das Übernatürliche zu verstehen. Mit der Körperseele beginnt der Seelenglaube; es folgt der Glaube an die Hauch- oder Schattenseele, zus. damit die Verehrung des Blutes als Träger des Lebens, der Nieren und Geschlechtsorgane als Sitz der Körperseele. Daraus entsteht in höher entwickelten Kulturen der Phalluskult. Die Lehre von der Hauchseele führt zur Auffassung einer Seelenwanderung, der Verwandlung in Tiere, die heilig und Tabu werden, zu den Gebräuchen der Leichenverbrennung, der sonstigen Bestattungsformen, den Opferkulten.

Animistische Hypothese ist die Annahme, dass für alle körperstofflichen Vorgänge psych. Parallelen vorliegen. Man sieht die animistische Phase als älteste an. Ein präanimistischer Zustand wird als dem Animismus vorausgehend angenommen. Nach den Vorstellungen der Tiefenpsychologie und bes. Jungs weisen gewisse Traumbilder und geistig-seelische Sonderzustände (Archetyp) auf ihn hin. Auf anigmistische Züge in der Intelligenzentwicklung machte Piaget aufmerksam. Anthropomorphismus.

Referenzen und vertiefende Literatur

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