Altersforschung

 

[engl. ageing research, research on ageing], [BIO, EW, GES], der Gegenstand der Altersforschung (Gerontologie) umfasst die Beschreibung, Erklärung und Gestaltung des Alters (Lebensalter, drittes und viertes, spätes Erwachsenenalter) als Lebensabschnitt und Ergebnis des Älterwerdens, der Position der älteren Menschen in der Gesellschaft, der Prozesse und Mechanismen, die dem Altern zugrunde liegen, wie auch der für das Alter und das Älterwerden relevanten Umwelten und Institutionen. Die aktuelle Altersforschung ist von ihrem Grundverständnis her eine interdisziplinäre Wissenschaft, die Fragestellungen, Theorien, Konzepte und Methoden aus sehr unterschiedlichen Grunddisziplinen aufgreift und diese ihrem Gegenstand entspr. spezifiziert und integriert. Entsprechend werden Alter und Altern als multidimensionale Phänomene aufgefasst, die jew. nur in best. Aspekten erfasst werden können, die z. T. sehr unterschiedlichen Entwicklungsverläufen folgen.

Historisch ist die Entwicklung der Gerontologie zu einer gegenüber Med. und Biologie eigenständigen Wissenschaft eng verknüpft mit der Kritik der in diesen Disziplinen lange Zeit dominanten globalen Defizitmodelle, die Altern auf (vermeintlich) universelle biol.-physiol. Abbauprozesse reduzieren. Demgegenüber beschäftigt sich die Gerontologie sowohl mit Risiken und Schwächen als auch mit möglichen Chancen und Stärken des Alters, Alternsprozessen i. S. von Entwicklungsverlusten wie Alternsprozessen i. S. von Entwicklungsgewinnen, Altersschicksalen i. S. von für die Betroffenen unabänderlichen Entwicklungsverläufen wie Alternsstilen i. S. von Entwicklungsoptionen und intentional angestoßenen Veränderungsprozessen.

Altersforschung zielt weniger auf die Identifikation universeller und für ein Verständnis von Alter und Altern hinreichender Merkmalszusammenhänge, Mechanismen und Gestaltungsmöglichkeiten bzw. die Formulierung von Theorien mit entspr. Gültigkeitsanspruch. Denn dies wird vor dem Hintergrund ihres umfassenden Gegenstandes und der vorliegenden Forschungsergebnisse als prinzipiell nicht möglich angesehen. Charakteristisch für die Gerontologie ist vielmehr eine differenzielle Perspektive, die die Heterogenität des Alters und Alterns explizit in den Blick nimmt, die also nicht lediglich an Altersnormen, sondern stärker an Alternsformen interessiert ist. Psychologie des Alterns.

Referenzen und vertiefende Literatur

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