Abduktion

 

[engl. abduction; lat. abducere wegführen], [BIO, KOG], Wegführen von der Medianebene, z. B. Heben des Armes nach außen, Abspreizen eines Fingers, Ggs. Adduktion, Motorik.

[FSE, PHI], syn. abduktives Schließen; C. S. Peirce (1839–1914) führte das Prinzip des abduktiven Schließens als drittes logisches Schlussprinz neben der Induktion (Schließen, induktives) und der Deduktion  (Schließen, deduktives) ein. Während das deduktive und induktive Schließen eher die statische Natur des Wissens oder von Theorien betonen, wird durch das abduktive Schließen der Theoriebildungsprozess und die Veränderung von Wissen betont (Begründungszusammenhang). Abduktives Schließen wird durch die Beobachtung X ausgelöst, die vor dem Hintergrund der bestehenden Theorien und Modelle nicht erklärbar, überraschend ist. Anschließend wird eine oder werden mögliche Antezedenzbedingungen (C), deren Identifikation nicht auf bestehenden Theorien oder Modellen beruht, identifiziert, die die Beobachtung X plausibel erklären könnten. Abduktives Schließen führt also zu Vermutungen, die bisher nicht bekannte Ursachen bzw. eine neue Regel benennen, die die Beobachtung X zur Folge haben könnten. Forschungsprozess, Kausalität, Wissenschaftstheorie.

Referenzen und vertiefende Literatur

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